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Es ist gar nicht solange her, da lief man total unvernetzt und unschuldig herum. Bis es sich in das Leben einschlich. Das Handy. Seitdem ist man selbst zu einer Art Telefonzelle geworden. Das tat dem guten, alten Telefonhäuschen gar nicht gut: Tendenz aussterbend. Was einst ein gelber Kommunikationsknotenpunkt für viele Hektar öffentlicher Raum war, ein Hot Spot, ein Zufluchtspunkt für Hilfesuchende, Verquatschte und Arbeitende, ist nun – bis auf ein paar lebende Fossilien – Geschichte. Anna Peisl hat diese alten Lebensbegleiter aufgesucht. Sie an den normalsten sowie ungewöhnlichsten Stellen fotografiert und in spannende Kontexte gestellt. Man spürt schon beim ersten Hinschauen: Die Erinnerungen, sie sind noch immer da und erzeugen bei jedem ein ganz eigene Stimmung – eine Mischung aus: Mitleid? Nostalgie? Einsamkeit? Langsamkeit?... unterlegt mit einem Erstaunen darüber, wie schnell die Dinge sich entwickeln. Und wie schnell man vergisst. Fast ist man geneigt, nach der Münze in der Hosentasche zu kramen.